Deutschland hat mit die teuersten Strompreise der Welt. Warum sind deutsche Stromkosten so hoch?
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Wir sind ganz weit vorne beim Strompreis. In wenig anderen Ländern der Welt kostet der Strom so viel wie in Deutschland.
Im Jahr 2019 haben wir bei Stromkosten in Privathaushalten 30 Cents pro Kilowattstunde geknackt und seit 2023 sind wir über 40 Cents pro kWh.
Im Schnitt kostete Ende 2023 der Strom in der EU rund 29 Cents pro kWh. In den USA sind es nur noch 16 Cents, in China und Indien sogar nur 7 Cents.
Warum ist der deutsche Strom teurer als in den allermeisten Ländern der Welt?
- Die EEG-Umlage war Preistreiber bis 2020.
- Energiekrise und Netzausbau treiben seit Ende 2021 die Kosten.
Die EEG-Kosten werden seit Mitte 2022 über Steuern statt über die Stromrechnung finanziert. Diese Subvention wurde aber von der Verteuerung aufgefressen.
Auch nach dem Höhepunkt der Energiekrise werden die Verbraucherpreise höher als vor der Krise bleiben.1
Zusammensetzung des Strompreises 2024 in Deutschland
Der Strompreis in Deutschland im Juli 2024 beträgt 41,4 Cents pro kWh 2 mit dieser Zusammensetzung:
- 21,3 Cents pro kWh: Produktion & Bereitstellung
- 16,5 Cents pro kWh: Netzentgelt, Konzessionsabgabe & StromNEV-Umlage
- 2,4 Cents pro kWh: Energiesteuer auf Strom
- 0,8 Cents pro kWh: Offshore-Haftungsumlage
- 0,3 Cents pro kWh: Sonstige Umlagen wie KWK-Aufschlag
für Haushalte mit 3.500 kWh Jahresverbrauch inklusive 19% Mehrwertsteuer
Strompreiserhöhung: Strompreisentwicklung in Deutschland 2000 bis 2024 [Chart]
Im Jahr 2000 vor Beginn der Energiewende zahlten Privatverbraucher noch 13,9 Cents pro kWh Strom. Der Strompreis hat sich in 24 Jahren gut verdreifacht.
Dabei unterscheiden sich die Gründe für die Strompreiserhöhung in den Nullerjahren stark von denen in den Zehnerjahren und in den Zwanzigerjahren:3
- 2000 – 2010 Strompreiserhöhung von 13,9 Cents auf 23,7 Cents pro kWh
Die Beschaffung und Bereitstellung des Stroms kostete 2010 mehr als doppelt so viel wie 2000. Ab 2010 hielt sich das hohe Niveau hingegen halbwegs stabil. - 2010 – 2020 Strompreiserhöhung von 23,7 Cents auf 31,8 Cents pro kWh
Die EEG-Umlage und die Umlage für Offshore-Haftung sind von 2,4 Cents im Jahr 2010 auf 8,5 Cents pro kWh im Jahr 2020 gestiegen. Auch die Netzentgelte sind im zweiten Jahrzehnt langsam gestiegen, von rund 9 Cents pro kWh in den Jahren 2007 bis 2012 auf 11,5 Cents pro kWh heute. - 2020 – 2024 Strompreiserhöhung von 31,8 Cents auf 41,35 Cents pro kWh
Wie in den Nuller Jahren ist die Beschaffung und Bereitstellung des Stroms der Preistreiber. Das liegt an der Energiekrise seit 2021. Auch die Netzentgelte steigen weiter. Die EEG-Umlage ist seit 2020 gedeckelt und Mitte 2022 ganz abgeschafft. Das kann aber den Preisanstieg nur zu einem kleinen Teil kompensieren.
für Haushalte mit 3.500 kWh Jahresverbrauch inklusive 19% Mehrwertsteuer
vor 2006 wurden Netzentgelte und Produktionskosten nicht einzeln ausgewiesen
Weltweiter Strompreisvergleich: Wer hat den günstigsten Strompreis?
Deutschland hatte bis zur Energiekrise weltweit den teuersten Strompreis für Privatverbraucher. Durch die Subventionierung der EEG-Umlage sind Irland, Italien, Dänemark, Schweiz und Belgien bei den Stromkosten mittlerweile vor uns.
Inseln wie Irland und Großbritannien haben grundsätzlich höhere Stromkosten als Länder, die in einem Verbundnetz integriert sind. Dänemark und Italien müssen einen großen Teil ihres Stroms importieren und haben deshalb hohe Kosten. Warum die Schweiz, Österreich, Tschechien und Belgien unter den Ländern mit 30+ Ct/kWh sind, ist für mich unklar.
Hier ist der weltweite Preisvergleich von Stromkosten für das 1. Quartal 2024: 4
- 41,0 Cents pro kWh: Italien
- 39,4 Cents pro kWh: Irland
- 35,9 Cents pro kWh: Schweiz
- 34,5 Cents pro kWh: Dänemark
- 32,8 Cents pro kWh: Belgien
- 32,8 Cents pro kWh: Deutschland
- 32,5 Cents pro kWh: Tschechien
- 32,3 Cents pro kWh: Österreich
- 32,1 Cents pro kWh: Großbritannien
- 28,3 Cents pro kWh: Frankreich
- 28,0 Cents pro kWh: Zypern
- 27,3 Cents pro kWh: Jamaika
- 27,2 Cents pro kWh: Guatemala
- 24,0 Cents pro kWh: Litauen
- 23,9 Cents pro kWh: Australien
- 23,9 Cents pro kWh: Uruguay
- 23,9 Cents pro kWh: Niederlande
- 23,3 Cents pro kWh: Sierra Leone
- 22,4 Cents pro kWh: Singapur
- 21,7 Cents pro kWh: Slowenien
- 21,4 Cents pro kWh: Honduras
- 21,0 Cents pro kWh: Portugal
- 21,0 Cents pro kWh: Polen
- 20,7 Cents pro kWh: Kolumbien
- 20,6 Cents pro kWh: El Salvador
- 20,3 Cents pro kWh: Spanien
- 20,3 Cents pro kWh: Kenia
- 20,1 Cents pro kWh: Schweden
- 20,0 Cents pro kWh: Mali
- 20,0 Cents pro kWh: Griechenland
- 19,8 Cents pro kWh: Japan
- 19,6 Cents pro kWh: Neuseeland
- 19,3 Cents pro kWh: Slowakei
- 18,9 Cents pro kWh: Burkina Faso
- 18,8 Cents pro kWh: Gabun
- 18,7 Cents pro kWh: Philippinen
- 18,5 Cents pro kWh: Ruanda
- 17,7 Cents pro kWh: Togo
- 17,0 Cents pro kWh: Peru
- 17,0 Cents pro kWh: USA
- 16,7 Cents pro kWh: Senegal
- 16,7 Cents pro kWh: Finnland
- 16,6 Cents pro kWh: Panama
- 16,3 Cents pro kWh: Costa Rica
- 16,2 Cents pro kWh: Nicaragua
- 16,2 Cents pro kWh: Israel
- 16,1 Cents pro kWh: Rumänien
- 16,1 Cents pro kWh: Südafrika
- 15,9 Cents pro kWh: Norwegen
- 15,7 Cents pro kWh: Sri Lanka
- 15,7 Cents pro kWh: Brasilien
- 15,3 Cents pro kWh: Chile
- 15,3 Cents pro kWh: Uganda
- 15,0 Cents pro kWh: Kroatien
- 13,8 Cents pro kWh: Kambodscha
- 13,2 Cents pro kWh: Bulgarien
- 12,6 Cents pro kWh: Libanon
- 12,5 Cents pro kWh: Namibia
- 12,5 Cents pro kWh: Ghana
- 12,5 Cents pro kWh: Moldau
- 12,2 Cents pro kWh: Côte d´Ivoire
- 12,1 Cents pro kWh: Südkorea
- 12,0 Cents pro kWh: Serbien
- 11,8 Cents pro kWh: Madagaskar
- 11,8 Cents pro kWh: Mazedonien
- 11,7 Cents pro kWh: Mosambik
- 11,7 Cents pro kWh: Kanada
- 11,1 Cents pro kWh: Thailand
- 11,0 Cents pro kWh: Albanien
- 10,8 Cents pro kWh: Marokko
- 10,7 Cents pro kWh: Dom. Rep.
- 10,6 Cents pro kWh: Mexiko
- 10,0 Cents pro kWh: Ungarn
- 10,0 Cents pro kWh: Armenien
- 8,9 Cents pro kWh: Ecuador
- 8,9 Cents pro kWh: Lesotho
- 8,9 Cents pro kWh: Bosnien & Herz.
- 8,6 Cents pro kWh: Taiwan
- 8,6 Cents pro kWh: Botsuana
- 8,5 Cents pro kWh: Indonesien
- 8,3 Cents pro kWh: Tansania
- 8,3 Cents pro kWh: Jordanien
- 7,6 Cents pro kWh: Kamerun
- 7,4 Cents pro kWh: VAE
- 7,2 Cents pro kWh: Indien
- 7,0 Cents pro kWh: China
- 7,0 Cents pro kWh: Vietnam
- 6,9 Cents pro kWh: Belarus
- 6,4 Cents pro kWh: Pakistan
- 6,4 Cents pro kWh: Ukraine
- 6,2 Cents pro kWh: Tunesien
- 6,1 Cents pro kWh: Malawi
- 5,8 Cents pro kWh: Georgien
- 5,6 Cents pro kWh: Kongo
- 5,5 Cents pro kWh: Russland
- 5,5 Cents pro kWh: Bangladesch
- 5,1 Cents pro kWh: Paraguay
- 4,9 Cents pro kWh: Saudi-Arabien
- 4,9 Cents pro kWh: Kasachstan
- 4,9 Cents pro kWh: Türkei
- 4,8 Cents pro kWh: Trinidad & Tob.
- 4,8 Cents pro kWh: Afghanistan
- 4,3 Cents pro kWh: Aserbaidschan
- 4,3 Cents pro kWh: Malaysia
- 4,2 Cents pro kWh: Venezuela
- 4,0 Cents pro kWh: Nepal
- 3,7 Cents pro kWh: Algerien
- 2,9 Cents pro kWh: Katar
- 2,7 Cents pro kWh: Kuwait
- 2,7 Cents pro kWh: Myanmar
- 2,6 Cents pro kWh: Laos
- 2,5 Cents pro kWh: Ägypten
- 2,4 Cents pro kWh: Oman
- 2,3 Cents pro kWh: Kuba
- 2,2 Cents pro kWh: Usbekistan
- 2,1 Cents pro kWh: Argentinien
- 2,0 Cents pro kWh: Sambia
- 1,7 Cents pro kWh: Nigeria
- 1,4 Cents pro kWh: Irak
- 1,3 Cents pro kWh: Angola
- 1,2 Cents pro kWh: Kirgisistan
- 0,8 Cents pro kWh: Libyen
- 0,6 Cents pro kWh: Äthiopien
- 0,5 Cents pro kWh: Syrien
- 0,5 Cents pro kWh: Sudan
- 0,2 Cents pro kWh: Iran
für Haushalte weltweit im 1. Quartal 2024
Sehr günstig mit unter 1 Cent pro kWh ist der Strom in Iran, Sudan, Syrien, Äthiopien und Libyen. In diesen Ländern wird der Strom staatlich subventioniert. Das gilt sehr wahrscheinlich auch für alle anderen Länder mit Stromkosten unter 5 Ct/kWh.
Für Deutschland wird hier ein Preis von 32,8 Ct/kWh angegeben im 1. Quartal 2024, während der BDEW im Juli 2024 mit 41,4 Ct/kWh rechnet. Das liegt daran, dass Globalpetrolprices Preisangebote für Neukunden betrachtet, während der BDEW alle vorhandenen Verträge berücksichtigt. Letzteres erscheint mir näher an der Wahrheit.
Europäische Energiekrise: Wann erholen sich die Energiepreise?
Der Einfuhrstopp für fossile Brennstoffe aus Russland hat Europas Energieversorgung hart getroffen. Auf mehr als das Zehnfache stiegen die Preise am Strommarkt zum Höhepunkt der Energiekrise Anfang 2022. Sie folgten weitgehend den gestiegenen Preisen für Erdgas.
Seitdem haben sich die Großhandelspreise bei Strom und Gas deutlich erholt. Das Erdgas ist aber immer noch 1/3 teurer als vor der Krise und die Strompreise sind immer noch gut 50% über dem Vorkrisenniveau.
Ein Grund, warum die Strompreise sich weniger erholt haben, sind die CO2-Emissionspreise, die 2019 deutlich gestiegen sind. Auch der deutsche Atomausstieg mit dem Verlust von 9,7 GW günstiger versorgungssicherer Leistung seit 2019 hat die Strompreise verteuert.
Der Strommarkt geht in Zukunft auch nicht von einer Besserung aus. Die Preise am Terminmarkt bleiben auf rund 170% des Vorkrisenniveaus.5 6
Bis 2027 normalisieren sich die Preise also nicht wieder auf das Niveau vor der Energiekrise von rund 40 Euro pro MWh. Die Energiekrise ist gekommen, um zu bleiben.
Netzentgelte: Ein zukünftiger Kostentreiber
In Zukunft dürften steigende Netzentgelte den Strompreis weiter nach oben treiben, wie schon in den letzten Jahren. Dabei wurden 2023 die Anstiege sogar noch durch €5,5 Milliarden Euro Steuergelder kompensiert. Auch seitdem wurden die höheren Netzentgelte kaum weitergegeben, aber das wird zwangsläufig noch geschehen.
Die Erhöhung der Netzentgelte liegt zum größten Teil am für Erneuerbare nötigen Netzausbau:
- Konventionelle Kraftwerke stehen versorgungsgerecht in Verbrauchernähe, während Wind, Solar und Biogasanlagen weit von den Verbrauchern entfernt dezentral über das Land verteilt sind.
- Das gilt besonders für die Offshore-Windanlagen, deren Netzanbindung sehr teuer ist und nicht vom Betreiber bezahlt werden muss.
- Die 4 neuen Nord-Süd-Gleichstromtrassen mit jeweils 2 GW für Offshore-Wind sind ebenfalls sehr teuer.
Laut Netzentwicklungsplan müssen bis 2045 schwindelerregende 26.000 Kilometer (!) Stromtrassen ausgebaut werden.7
Davon wurden bisher 14.000 Kilometer Netzausbau für die Energiewende geplant, aber erst 20% fertiggestellt.8.
Industrie: Hohe Strompreise für energieintensive Unternehmen
Auch bei den Industriestrompreisen für energieintensive Unternehmen ist Deutschland international abgeschlagen:9
- 9 €Ct/kWh Spanien
- 8 €Ct/kWh Deutschland
- 6 €Ct/kWh USA (Texas)
- 4 €Ct/kWh China (Innere Mongolei)
Der Vergleich mit Spanien zeigt, dass hier alle europäischen Länder abgehängt wurden. Die Energiekrise aufgrund des Importstopps von russischem Erdgas betraf vor allem Europa. Auch Spanien ist allerdings bei den nicht von der Strompreiskompensation profitierenden Unternehmen ein besserer Standortfaktor bei den Strompreisen.
Die energieintensive Industrie wird bei höherem Verbrauch subventioniert durch Steuererleichterungen, den Wegfall von Umlagen und Netzentgelten und selbst durch die Rückerstattung der CO2-Steuer (Strompreiskompensation). Zu den höheren Verbräuchen ist leider die Datenlage sehr schlecht. Von BDEW, Eurostat & Co werden leider nur Geringverbraucher verglichen.
Natürlich wird sich die energieintensive Industrie bei solchen Wettbewerbsnachteilen nicht in Deutschland halten können. Eine teilweise Deindustrialisierung ist die wahrscheinliche Folge.
Hohe Strompreise behindern die Sektorkopplung
Bei einem mittleren Haushaltsverbrauch von 3.500 kWh im Jahr macht die Strompreiserhöhung um 20 Cent seit 2008 immerhin 800 Euro Extrakosten pro Jahr aus.
Besonders hart trifft das Geringverdiener, bei denen die Stromkosten relativ gesehen einen größeren Teil der Ausgaben ausmachen.
Aber der Schaden durch hohe Strompreise ist weitreichender als nur eine hohe Stromrechnung. Wenn Strom künstlich teuer gemacht wird, lohnt sich die Sektorkopplung nicht.
Ist ja logisch: Wenn eine Wärmepumpe oder ein E-Auto doppelt so hohe Betriebskosten hat wie die fossile Alternative, überlegt man sich die Neuanschaffung nochmal.
In Frankreich, Schweden oder Norwegen ist die Elektrifizierung des Wärme- und Transportsektors deutlich weiter als bei uns. Das sieht man gut am Anteil klimafreundlicher Energie am Primärenergieverbrauch.
EEG-Deckel & Ende der EEG-Umlage: Preisbremse seit 2021
Die EEG-Umlage wird seit dem Jahr 2023 vollständig steuerfinanziert und nicht mehr direkt durch die Stromrechnung. Diese Subvention konnte die Strompreiserhöhungen durch die Energiekrise für Geringverbraucher in der Industrie und private Haushalte etwas abfedern.
Schon 2021 gab es einen ersten Steuerzuschuss zur EEG-Umlage. Mit rund 11 Milliarden Euro wurde sie von 9,5 Ct/kWh auf 6,5 Ct/kWh gedrückt. Corona-bedingt waren die Marktwerte für Wind- und Solarstrom im Keller. Weil die Erneuerbaren nicht genug am Markt erlösen konnten, stieg die EEG-Umlage stark.
Auch im ersten Halbjahr 2022 wurde die EEG-Umlage durch Steuermittel gedeckelt auf 3,7 Cents. 10 Ab Juli 2022 wurde die EEG-Umlage ganz vom Steuerzahler übernommen. 11
Mit der EEG-Umlage fällt der hauptsächliche Kostentreiber beim Strompreis im letzten Jahrzehnt weg – nur um sofort vom Kostentreiber Energiekrise abgelöst zu werden. Die Preisanstiege durch die Energiekrise sind leider deutlich höher als die Preisbremse EEG-Abschaffung.
Stromkosten Zusammensetzung: Bestandteile der Stromrechnung
Was bedeuten eigentlich die verschiedenen Bestandteile auf der Stromrechnung? Hier ein kleines Glossar von Abgaben und Umlagen:
- Netz- und Messentgelte
Für den Transport und die Verteilung des elektrischen Stroms braucht man Stromnetze mit Hochspannung und Mittelspannung, sowie Niederspannung für die letzte Meile. Die Netzentgelte decken die Instandhaltung und Erweiterung des Stromnetzes. - Konzessionsabgabe
Die Stromnetze werden unter öffentlichen Wegen verlegt, wodurch nach dem Energiewirtschaftsgesetz eine Abgabe an die jeweilige Kommune fällig wird. Die Konzessionsabgabe ist also Teil der Netzkosten und wird hier im Artikel auch so behandelt. - EEG-Umlage
Die Subventionen nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) werden seit 2000 direkt auf Stromverbraucher umgelegt. Die EEG-Umlage ist der Differenzbetrag zwischen dem Marktwert von EE-Strom und der garantierten Einspeisevergütung für Solar, Wind, Biogas und Wasserkraft. - KWK-Umlage
Die Subventionen nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) werden seit 2002 direkt auf Stromverbraucher umgelegt. Die KWK-Umlage fördert Kraftwerke, die neben Strom außerdem Fernwärme produzieren um die Sektorkopplung zu erhöhen. - §19 StromNEV-Umlage
Als Teil der Mengenrabatte für Industriestrom werden energieintensive Unternehmen vom Netzentgelt befreit. Die Umlage nach Stromnetzentgeltverordnung gleicht diese Befreiungen seit 2012 aus. - Offshore-Haftungsumlage
Für Verzögerungen und Ausfälle beim Netzanschluss von Offshore-Windanlagen wird Schadensersatz fällig. Diese Zahlungen werden nach Energiewirtschaftsgesetz seit 2013 auf den Verbraucher umgelegt. - Umlage für abschaltbare Lasten
Durch den Zubau von Wind und Solar leidet die Versorgungssicherheit in Deutschland. Um Strommangellagen zu entschärfen, werden Großverbraucher seit 2014 dafür bezahlt ihren Verbrauch zu drosseln. Die Verordnung über Vereinbarungen zu abschaltbaren Lasten legt diese Kosten auf den Verbraucher um.
Updates:
- 13.05.2021: Erstmals veröffentlicht.
- 09.12.2021: Update angesichts der aktuellen Energiekrise. Verivox als neue Quelle für aktuelle Verbraucherpreise
- 27.04.2022: Update der Preise angesichts des Ukrainekrieges
- 06.10.2022: Update der Preise nach Wegfall EEG-Umlage und Verschärfung Gaskrise
- 08.03.2024: Update nach Veröffentlichung der letzten BDEW-Strompreisanalyse
- 04.04.2024: Update mit neuen Zahlen von Globalpetrolprices
- 11.07.2024: Update mit neuen Zahlen von BDEW & Globalpetrolprices via Verivox
Quellen
- Strompreisprognose Prognos (2023)
- BDEW-Strompreisanalyse Juli 2024 BDEW (2024)
- Strompreisanalyse Januar 2022 BDEW (2022)
- Weltweite Strompreise Verivox (2024) ohne Kleinstaaten < 2 Mio. Einwohner
- German Power Peakload Futures CME (2024)
- German Power Baseload Futures CME (2024)
- Netzentwicklungsplan 2037/2045 Netzbetreiber (2023)
- Monitoringbericht BNetzA (2023)
- Transformationspfade für das Industrieland Deutschland IW, BCG & BDI (2023)
- Altmaier: „EEG-Umlage 2022 sinkt auf den niedrigsten Stand seit 10 Jahren“ BMWI (2021)
- Abschaffung der EEG-Umlage Tagesschau (2022)